„Erst dann, wenn du in jedem Menschen deinen Bruder oder deine Schwester sehen kannst, dann ist die Nacht zum Tag geworden.“ Mit diesen Worten aus der Bibel verdeutlichte Burkhard Treude als Vorsitzender am heutigen Vormittag das Ziel, das der Verein Unsere Mitte Steigerturm mit dem Aus- und Umbau des Steigerturms verfolgt: Es geht um die echte Nachbarschaft. Denn der Steigerturm, der bestehende und der neue Anbau sollen in den kommenden 15 Monaten zu einem Begegnungszentrum werden.
Veranstaltungs- und Begegnungsort mit Bürgerbüro
Vor zehn Jahren hatte der Verein das Projekt bereits in Angriff genommen. Immer wieder stellten sich Hindernisse in den Weg. Doch „Beharrlichkeit zahlt sich am Ende aus“, wie Oberbürgermeister Thomas Westphal im Rahmen der Grundsteinlegung feststellte. Denn der Steigerturm werde nun „als Bürgertreff – da bin ich mir sicher – Zulauf erfahren.“ Wer auch immer sich einsam fühlt oder in Berghofen eine neue Heimat für sich sucht, aber auch alle „Besucher und Mitgestaltende“ will Unsere Mitte Steigerturm in Zukunft an der Berghofer Schulstraße willkommen heißen, so der Vorsitzende Treude.
Dafür soll zunächst der Raum im Erdgeschoss vergrößert werden. Die Wand, die im Erdgeschoss aktuell das Gemälde eines Feuerwehrautos ziert, „fliegt raus“, wie der stellvertretende Vorsitzende des Vereins Wilhelm Lennertz ankündigt. Entstehen soll hier ein „Kulturforum“ für diverse Veranstaltungen. Eigene Events plant der Verein im darüberliegenden Heimatforum, wobei er die „Heimat“ im Namen auf Berghofen bezieht. Der dritte Veranstaltungssaal im Bunde soll das „Bildungsforum“ im ersten Stock des neu entstehenden Anbaus werden. Für die Nutzung des Raumes befinde man sich bereits in Gesprächen mit der AWO und der VHS. Denn woran es in Berghofen mangele, seien „Räume für alle möglichen Gelegenheiten“.
Unterhalb des Bildungsforums soll ein Bürgerbüro entstehen, das Unsere Mitte Steigerturm selbst besetzen will und „als Anlaufstelle für Vereine, für die Bürger“ dienen soll, so Lennertz, „von kleinen Geschichten bis zu großen“. Um dabei auf der Höhe der Zeit zu sein, soll vor Ort in Zukunft außerdem eine barrierefreie Toilettenanlage entstehen.
Nach alter Sitte
Den symbolischen Spatenstich für den Bau machte der Verein heute zusammen mit Oberbürgermeister Thomas Westphal, Bezirksbürgermeister Dr. Jan Hendrik Gravert, Gregor Wessel von der NRW-Stiftung, die das Projekt maßgeblich unterstützt hat, und dem verantwortlichen Architekturbüro Winkler und Partner. In diesem Zuge mauerte Burkhard Treude nach altem Brauch die Tageszeitung ein, um bei einem potenziellen Abbruch an das Datum des Spatenstichs zu erinnern. Zusätzlich hatte Oberbürgermeister Westphal ein kleines geflügeltes Nashorn in Schwarzgelb mitgebracht, das von nun an die neuen Mauern des Berghofer Steigerturms stützen soll.